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20.06.2020, 17:27 Uhr

SPD-Neuwittenbek

Pestizidfreie Gemeinde Neuwittenbek

Zur Wege- und Umweltausschußsitzung am 25. Juni 2020 haben die Neuwittenbek Sozialdemokraten einen Antrag eingebracht, um die Gemeinde pestizidfrei zu machen.Die hinter uns liegenden 70 Jahre chemischen Pflanzenschutzes haben Spuren hinterlassen. Pestizide lassen sich weltweit nachweisen. 

Wir finden sie in Böden, Seen, Flüssen, im Grundwasser, in Lebensmitteln, in der Muttermilch und anderen Körperflüssigkeiten.
Wurden sie zur Zeit ihrer Markeinführung als sicher dargestellt, müssen wir heute feststellen, dass sie für Schädigungen der Gesundheit von Menschen und Tieren, für Belastungen der Umwelt und der Reduzierung der Artenvielfalt verantwortlich sind.

Der Antrag beabsichtigt die Umsetzung folgender Forderungen:

1.      Die Gemeinde Neuwittenbek verpflichtet sich auf allen kommunalen Flächen keine chemisch-synthetischen Pestizide einzusetzen. Sie fordert die Einwohnerinnen und Einwohner sowie Unternehmen auf, diesem Verzicht zu folgen. Auf das Abflammen von Flächen wird zum Schutz der Bodenlebewesen ebenfalls verzichtet. 

2.      Werden private Dienstleister mit der Pflege öffentlicher Grünflächen beauftragt, so sind sie zu einem Pestizidverzicht verpflichtet. Dies wird in Ausschreibungen verbindlich festgeschrieben. 

3.      Bei der Verpachtung gemeindeeigener Flächen ist das Verbot des Einsatzes im Pachtvertrag festzuschreiben. 

4.      Der Naturschutzverein Neuwittenbek wird von der Gemeinde gebeten, die Einwohnerinnen und Einwohner über die Bedeutung der Biodiversität zu informieren und ihnen die Möglichkeiten zum Schutz von Bestäubern wie Bienen und Wildbienen sowie Faltern und Fledermäusen durch giftfreies Gärtnern z. B. in einer Informationsveranstaltung aufzuzeigen. 

Zur Begründung führen die Sozialdemokraten an:

„Ziel des Antrages ist eine pestizidfreie Gemeinde Neuwittenbek. Dieses Ziel bezieht sich sowohl auf Flächen im Besitz unserer Gemeinde als auch ihrer Beteiligungen sowie im privaten Besitz befindliche Flächen. Durch Selbstverpflichtungen und kommunale Öffentlichkeitsarbeit soll dieses Ziel erreicht werden.

Pestizide sind Chemikalien, die gegen unerwünschte Pflanzen und Insekten eingesetzt werden. Viele dieser Mittel stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, die Fortpflanzung zu schädigen oder eine hormonelle Wirkung zu haben.

Werden diese Stoffe auf oder neben öffentlichen Flächen wie Sport- und Spielplätzen aufgebracht, können die Wirkstoffe in direkten Kontakt mit Personen kommen. Insbesondere für Kinder und Schwangere ist dies eine Gefahr.

Mittlerweile ist das Insektensterben in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt.

Nicht nur die unerwünschten Wildkräuter und Insekten werden beseitigt, sondern auch Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und Fledermäuse. Entweder töten und schädigen Pestizide Insekten oder Wildkräuter direkt oder sie dezimieren ihren Lebensraum und ihre Nahrung.
Der Rückgang an Insekten hat auch in unserer Gemeinde mittlerweile erkennbare Auswirkungen auf die Brut der Schwalben.

Weltweit und somit auch in Deutschland erleben wir einen zunehmenden Verlust der Artenvielfalt. Das Ziel den Verlust von Arten zu stoppen, kann mit dem aktuellen Pestizideinsatz nicht erreicht werden. Über 40.000 Tonnen belasten jährlich in Deutschland die Umwelt.

Wir wollen als Gemeinde Verantwortung und eine Vorreiterrolle für den Artenschutz übernehmen, indem wir bei der Flächenpflege keine Pestizide einsetzen.

Wir wollen diesen Weg in Gemeinschaft mit Städten und Gemeinden in unserem Umfeld wie Schleswig, Eckernförde, Preetz, Nortorf, Mielkendorf, Güby und Felde beschreiten.“

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